Mehr als Sex, Drugs & Rock n Roll: Wo stehen New Journalism, Gonzo & Co heute?
Für die einen waren sie die großen Pionierinnen und Pioniere des Journalismus, große Erzählkünstler, Rebellinnen und Rockstars. Für die anderen: Scharlatane, die mit ihren subjektiven Reportagen die Grenze zur Literatur schon längst überschritten hatten. Die Rede ist von New Journalism, Gonzo, Popjournalismus und anderen Formen des Literarischen Journalismus. Exzerpt aus der Arbeit Die New Journalists rebellierten in den 1960er Jahren gegen den etablierten Nachrichtenjournalismus. Sie setzten auf Subjektivität, auf einen künstlerisch-literarischen Schreibstil. Sie beleuchteten die Hintergründe der bloßen Fakten, schauten auf die „blinden Flecken“ der Berichterstattung. Die Arbeiten des New Journalism waren damit Provokation und Korrektiv zugleich. Auch heute kann der Literarische Journalismus eine Chance für das kriselnde Journalismus-System sein. Wenn die journalistischen Qualitätskriterien erfüllt werden, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Das zeigt das Modell vom „Künstlerisch-narrativen Journalismus“. Drei Fragen an den Autoren Warum haben Sie dieses Thema gewählt? Warum ist das Thema relevant? Wir leben in Zeiten, die den chaotischen 60er Jahren ähneln. Es sind Zeiten voller gravierender Umbrüche. Zeiten, in denen die Realität für viele Menschen oft nicht mehr durch bloße Fakten …