Die Zukunft von damals
Mit dem Fortschritt einer Gesellschaft entwickeln sich auch ihre Zukunftsvisionen: Wozu sind wir fähig? Wie lebt es sich in 100 Jahren, vielleicht in gar nur 50? Drei Beispiele von Zukunftsvorstellungen aus der Vergangenheit.
Mit dem Fortschritt einer Gesellschaft entwickeln sich auch ihre Zukunftsvisionen: Wozu sind wir fähig? Wie lebt es sich in 100 Jahren, vielleicht in gar nur 50? Drei Beispiele von Zukunftsvorstellungen aus der Vergangenheit.
Vom Computer komponierte Musikstücke, Roboter, die malen, iPad-Zeichnungen, die am Ende nichts weiter sind als Datenhaufen: Was bedeutet die Digitalisierung für die Kunst? Bei weitem mehr als nur die Notwendigkeit, über geistiges Eigentum und Urheberschaft neu zu diskutieren. Am Ende wird es darum gehen, in einer digitalisierten Welt die Kunst unabhängig von der Einzigartigkeit eines Werks neu zu definieren – begonnen bei Walter Benjamin.
Foto: Shutterstock.com/Durch Ollyy Wie sehr gerät das demokratische System unter Druck, wenn sich die Entwicklung fortsetzt, dass immer mehr Menschen immer weniger über ihre ideologischen »Zäune« hinweg kommunizieren? Die Sorge vor solchen Filterblasen oder Echokammern ist groß. Wie fruchtbringend es sein kann, sie zu durchbrechen, hat die Wochenzeitung „Die Zeit“ 2017 mit einem Projekt gezeigt, dass Menschen mit gegensätzlichen Auffassungen an einen Tisch gebracht hat. Diese und andere Stiche in der Filterblase beobachtet Hannah Schmidt in ihren „Aufzeichnungen aus der Echokammer“. Ihr Text ist ein Auszug aus dem Buch „Wenn Maschinen Meinung Machen“, das im März 2018 im Westend-Verlag erschienen ist. Ich bin ein hoffnungsvoller Mensch. Ich bin ein gutgläubiger Mensch. Ich glaube, Menschen sind vernunftbegabt und Konflikte lösbar. Ich verurteile keine Menschen, deren Handlungsabsichten, Hintergründe und Geschichten ich nicht kenne. Frieden ist möglich, wenn jede Hierarchie abgeschafft ist und alle Waffen auf der Welt eingeschmolzen sind. Reichtum ist eine Perversion, political correctness ist wichtig, Multikulturalität und Multireligiosität das Beste, was einer Gesellschaft passieren kann, und Freiheit und Überwachungskameras schließen einander aus. Alle Menschen sind …
Foto: g-stockstudio/Shutterstock.com Das neue iPhone soll bald keinen Home-Button mehr haben, sondern nur noch über die Gesichtserkennung des Besitzers zu entriegeln sein. Stanford-Forscher haben eine Software entwickelt, die anhand von Fotos erkennen kann, ob die abgebildete Person homosexuell ist oder nicht. In Berlin werden am Bahnhof Südkreuz die Gesichter aller, auch der unwissenden, Passanten gescannt und mit erfassten Gesichtern in der Polizei-Datenbank abgeglichen. Ist die Gesichtserkennung das Überwachungswerkzeug der Zukunft? Hat die Technologie vielleicht auch positive Seiten, kann sie Erleichterung in den Alltag bringen? Der Forscher Dr. Andreas Braun leitet beim Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD die Abteilung Smart Living & Biometric Technologies. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit dem Thema Gesichtserkennung – und beantwortet im Interview die drängendsten Fragen. Wie erkennt ein Computer Gesichter und wie erkennt er sie wieder? Früher war das noch einfacher zu erklären. Klassischerweise war es so, dass sich ein Computer charakteristische Punkte im Gesicht angeschaut hat, also die Augen, die Nasenspitze, wo das Kinn anfängt und so weiter. Dann hat man eine charakteristische Abmessung des Gesichts …
Foto: FCSCAFEINE/ Shutterstock.com Journalisten haben einen ganz eigenen Anspruch an die Wahrheit. Vor allem daran, die Wahrheit in ihrer Arbeit abbilden zu wollen. Auf gewisse Weise basieren journalistische Qualitätsstandards wie „Objektivität“ und „Richtigkeit“ auf der Annahme, es gäbe eine vom Menschen losgelöste Wahrheit, an die man sich, nimmt man sich als Berichterstatter nur weit genug zurück, annähern kann – in der Form, dass man sie nicht verfälscht. Aber: Ist das überhaupt möglich? Vielleicht kann Markus Gabriel, junger Shooting-Star der Philosophie, uns bei der Beantwortung dieser Frage helfen. von Hannah Schmidt Der Anspruch, den Menschen an den Journalismus stellen, ist derjenige, umfassend und möglichst unverfärbt über Tatsachen informiert zu werden. Stimmen die berichteten Tatsachen nicht mit dem überein, was der Rezipient oder die Rezipientin für die „wahren“ Tatsachen hält, wird jedoch vor allem in den letzten Jahren schnell das Wort „Lüge“ in den Mund genommen, wird von Fälschung, von „Fake News“, gesprochen. Das bringt eine persönliche Ebene ins Spiel, die erst einmal mit dem Berichteten gar nichts zu tun hat: Schließlich ist eine Lüge eine absichtliche …