Autor: Johannes Hülstrung und Sharin Leitheiser

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Konkurrenz für Katzenvideos

Können journalistische, gar investigativ recherchierte Inhalte auf einer spaßorientierten Plattform wie YouTube funktionieren? Die Web-Reportagen des Y-Kollektivs können das offenbar, wie 138.000 Abonnenten und knapp 15 Millionen Aufrufe belegen. Jeden Donnerstag erscheint eine neue Folge, oft zu Tabu- oder heiklen Themen wie Sex, Drogen, Religion. Dennis Leiffels, geboren 1986 in Essen, ist Mitbegründer und einer von drei Geschäftsführern der Sendefähig GmbH. Sie produziert im Auftrag von Radio Bremen für funk, das junge Angebot von ARD und ZDF. Wieso die Reportagen des Y-Kollektivs online so gut ankommen und an welche Grenzen sie stoßen, verrät Leiffels im Interview. „Es wird Zeit, dass es online vernünftige Inhalte gibt“, hast du einmal in einem Interview gesagt. Was macht die Reportagen des Y-Kollektivs im Gegensatz zu anderen Online-Inhalten „vernünftig“? Leiffels: (lacht) Gute Frage. Ich kann euch sagen, aus welcher Situation heraus das entstanden ist. Ich habe mir den YouTube-Markt angeschaut. Was es dort gibt, kennen wir alle, aber was es dort bislang nicht gab, ist Journalismus. Es ist sehr schwierig, dort mit journalistischen Formaten zu bestehen. Und die Produktionskosten sind sehr viel …