Wie Fußballjournalisten Statistiken einsetzen
Immer mehr Daten sind nutzbar. Doch sind sie auch nützlich? Vier Berichterstatter erzählen – über die Geschichte des Dateneinsatzes im Sportjournalismus und über Probleme, den Datenwust dem Pubikum zu vermitteln. „Das waren noch Zeiten“, sagt Frank Lußem – und lacht. Als er beim „kicker“ zu schreiben begann, kam der Statistik eine minimale Rolle zu, „sie war fast nicht wahrnehmbar“. 1980 wurde Lußem angestellt, heute leitet er die West-Redaktion des Sportmagazins – und muss schmunzeln, wenn er an die Verwendung von Datenmaterial denkt, damals vor fast 40 Jahren. Eine „Ein-Mann-Dokumentation“ habe der „kicker“ zu dieser Zeit beschäftigt. „Das war alles Handwerk“, sagt Lußem: „Einer aus unserem Team bekam damals immer die Horror-Jobs. Wie viele Gegentore Verein X gegen den Verein Y ingesamt kassiert hat, haben wir ihn zum Beispiel gefragt“. Und mit diesem Auftrag „hat er sich dann im Keller verschanzt, kam nach zwei Tagen staubbedeckt wieder heraus und hat uns einen Zettel auf den Tisch gelegt“, erzählt Lußem. „Man konnte nur hoffen, dass es korrekt und nicht seiner Müdigkeit wegen fehlerhaft war.“ Zahleneinsatz? Im Promillebereich …