Bei „Matrix“ hat der Protagonist die Fähigkeiten, die materiellen Objekte mit seiner Denkkraft zu bewegen. Die in dem Film dargestellte Zukunft erschien 1999 als reine Phantasie. Aber heute gibt es zwischen ihr und dem Internet der Dinge viele Parallelen. Vieles was im Film Utopie war, ist inzwischen Realität geworden. Technologien werden ein integraler Bestandteil der uns umgebenden Dinge.
Der Mensch kann die Kugeln mit der Konzentration seiner Sinne immer noch nicht stoppen, aber er kann mittlerweile bewirken, dass die Dinge nicht nur auf seine Anwesenheit, Stimme, Bewegungen des Körpers und sogar Bewegungen der Augen (zum Beispiel mit den Augen schreiben, wie Stephen Hawking) reagieren, sondern auch physiologische Kennziffern (zum Beispiel: Herzrhythmus) messen.
Durch die Vernetzung der Sensoren, Geräte und Menschen schaffen die Technologien des Internets der Dinge eine Möglichkeit des ungehinderten Zusammenwirkens von Mensch und Maschine, sowie von Algorithmen und Gegenständen. Bereits heute schafft das Internet eine Vernetzung, die riesige Informationsflüsse zwischen Netzwerken und Computern ermöglicht. Mit neuen Erfolgen bei der Entwicklung der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens erlaubt eine solche Kommunikation den Geräten unsere Wünsche zu erraten und auf sie zu reagieren, um die Welt um uns herum nach unserem Willen zu verändern.
Die Technologien des Internets der Dinge öffnen für die Unternehmen im Mediensektor breite Möglichkeiten für ein engeres Zusammenwirken mit den Benutzern, die heute aktiv die persönlichen Gadgets nutzen, die sich an die Lebensweise ihrer Besitzer anpassen.
Die Epoche der globalen Medienveränderung
Die rasante technologische Entwicklung führte zur Entstehung von zahlreichen Kanälen für die Beschaffung und Verbreitung der Information. In der Epoche der globalen Nutzung der sozialen Netzwerke wird es für Massenmedien immer schwerer, über große und wichtige Ereignisse als erste zu berichten. Um die Nachrichten zeitnah zu verfolgen, arbeiten viele von ihnen mit den sozialen Netzwerken, Blogs und anderen Quellen im Internet. Im Nachrichtenjournalismus ist die Zeit einer der entscheidenden Faktoren. Die genauen Informationen vor den anderen zu melden, ist Aufgabe Nummer eins für die Medien.
Medien müssen jedoch die Wahrheitstreue von Informationen überprüfen, die aus unbekannten Quellen stammen und durch solche Kanäle – wie soziale Netzwerke, Blogs und ähnliches – verbreitet werden. Falsche Berichte können nicht nur die Unzufriedenheit der Beteiligten hervorrufen, sondern auch zum Verlust des Wertvollsten, nämlich des Vertrauens der Abonnenten führen. Deshalb hat die Verwendung von sozialen Netzwerken und Blogs bei der Vorbereitung journalistischer Materialien auch ihre Nachteile. Die Nachrichten werden dort zwar schnell verbreitet, entsprechen jedoch im Gegensatz zu den redaktionell geprüften Inhalten nicht immer der Wahrheit.
Die Zukunft ist schon da
Kommen wir zunächst zurück zu den Möglichkeiten des Internets. In unserer Zeit ist das Internet nicht mehr nur ein Mittel fürs „Online-sein“, man kann mit seiner Hilfe und entsprechender Software verschiedene Prozesse verwalten, sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben. Es geht um das sogenannte Internet der Dinge.
„Internet der Dinge“ meint eine neue Stufe der Entwicklung, die dadurch charakterisiert wird, dass mehr Dinge als Personen miteinander vernetzt sind. Der Übergang hierzu geschah in den Jahren 2008 und 2009, als die Zahl der ans Netz angeschlossenen Geräte die Anzahl der Weltbevölkerung erstmals überschritt.
In der Tat erobert das Internet die reale Welt. Die Drehbücher von Science-Fiction-Filmen über Technologien und künstliche Intelligenz können in naher Zukunft Realität werden. Die Technologien sind bereits heute ein integraler Bestandteil unseres Lebens und der uns umgebenden Dinge geworden. Das Internet der Dinge verbindet die uns umgebenden Objekte zu einem Computernetzwerk. Sie tauschen untereinander Informationen aus und arbeiten ohne menschliches Eingreifen in Echtzeit.
Die Vorteile des Internets der Dinge für die Arbeit in den Massenmedien
In der Medienindustrie kann das Internet der Dinge genutzt werden, um Nachrichten verschiedener Medien und User-Posts in sozialen Netzwerken auf unwahre Informationen zu überprüfen und die Ereignisse möglichst schnell zu verfolgen, da jede Sekunde zählt. Mit Hilfe von Sensoren ist es beispielsweise möglich, den Aufenthaltsort eines Journalisten herauszufinden, die Quellen unterschiedlicher, voneinander unabhängiger Informationsflüsse zu identifizieren und die Daten über die Entwicklung von Ereignissen zusammen zu bringen.
Einer der offensichtlichsten Vorteile des Internets der Dinge für den Medienmarkt ist der Zugang zu den riesigen Mengen an Daten, die von den Sensoren gesammelt werden. Bei der zielgerichteten Auswertung können diese einen großen Nutzen bringen. Heute wird die Überwachung von Publikumsparametern selektiv durchgeführt. Aufgrund dieser Daten können Unternehmen im Mediensektor nachvollziehen, welche Nutzer ein bestimmtes Programm sehen, wann, wo und sogar wie sie es tun – zum Beispiel bei der Auswertung der Daten von tragbaren Geräten wie SmartWatches und SmartGlasses.
Weil die Sensoren immer komplexer werden, erreicht die Fähigkeit der Geräte, die Stimmung der Verbraucher zu lesen, zu messen und zu verstehen, ein immer höheres Niveau. In der Medien- und Unterhaltungsindustrie werden Trägheitssensoren, Bewegungssensoren und Animationsbilder bei den Spielen und Videos bereits in vollem Gange benutzt. Die bei der Nutzung anfallenden Daten werden immer genauer ausgewertet. Das ermöglicht den Unternehmen, ihr Publikum besser kennenzulernen.
Mit Hilfe des Internets der Dinge, insbesondere durch den intensiven Einsatz von Sensoren, haben die Medien die Möglichkeit, die Gewohnheiten und Vorlieben eines Menschen zu erfahren, aber auch den Kontext zu erkennen, in dem er Medieninhalte konsumiert. Bei der Auswertung der Nutzungsgewohnheiten können verbesserte Mittel der Datenanalyse dazu beitragen, die Mängel des bestehenden Systems zur Messung des Gebrauchs von Medieninhalten zu beseitigen, zum Beispiel um Dopplungen einzelner Nutzer auf verschiedenen Plattformen zu vermeiden. Sie werden den Redaktionen helfen, ihre Zielgruppe besser zu verstehen.
Dank des Internets der Dinge können die Player im Medienmarkt herausfinden, welche Informationen die Nutzer am meisten interessieren, welche Artikel oder welche Programme am häufigsten angeschaut werden, wie viel Aufmerksamkeit einem bestimmten Thema geschenkt wird. Man kann auch untersuchen, ob die Nutzer das Angebot bis zum Ende ansehen und ob sie Informationen in anderen Quellen suchen.
Antworten auf diese und andere Fragen werden es ermöglichen, nicht nur den Gewinn der Medienunternehmen zu erhöhen, sondern vor allem die Schnelligkeit und Wahrhaftigkeit der Informationen zu verbessern um somit das Vertrauen des Publikums zu gewinnen. Außerdem kann das Internet der Dinge Unternehmen helfen, eine neue Ebene des Verständnisses ihrer Benutzer zu erreichen. Das erlaubt den Medienunternehmen gezielt personalisierte Informationen anzubieten, die von der Stimmung, der körperlichen Aktivität oder dem aktuellen Standort der Person abhängen.
Medien bekommen bessere Möglichkeiten zur Erhöhung der Loyalität ihrer Nutzer, wenn Smart-Geräte ihnen in Echtzeit nützliche Daten über die Stimmung, Bedürfnisse und Absichten ihres Publikums liefern. Danach reagieren die Geräte schnell auf identifizierte Bedürfnisse und bieten aktuelle Informationen an.
Mögliche Risiken
Um das Potenzial des Internets der Dinge voll auszuschöpfen, müssen Medienunternehmen natürlich die damit verbundenen Risiken berücksichtigen. Dazu gehören nicht ganz eindeutige gesetzliche Regelungen und die daraus resultierenden gerichtlichen Präzedenzfälle, Rechte an geistigem Eigentum, das Fehlen gemeinsamer Konnektivitätsstandards und mangelndes Verständnis für das Ausmaß des Internet der Dinge bei der Erkennung der kritischen Masse (Menge an selbständig agierenden Geräten und Prozessen, die außer Kontrolle geraten kann). Für viele Geräte ist eine absolute Netzwerkzuverlässigkeit erforderlich, da der geringste Ausfall zu den Verzerrungen in der Nachrichtenerstattung führen kann.
Die größten Probleme betreffen die Beeinträchtigung der Privatsphäre und der Cybersicherheit. Je mehr persönliche Informationen über Menschen gesammelt und geteilt werden, desto größer ist das Risiko, dass diese für kommerzielle, politische oder kriminelle Zwecke missbraucht werden. Der Schutz der persönlichen Daten stellt ein Problem dar, das exponentiell wachsen wird, da das Internet der Dinge eine riesige Menge an Daten sammelt und immer mehr Geräte, Software, Maschinen und Personen einschließt.